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Branch: Palais Walderdorff	Locations: *DL Seghers / 1. OG Roman-Abteilung	Status: available	Reservations: 0	Due date:	Lending note: Beilagen: 03

Anna Seghers, einzige Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Mainz, wurde als Schriftstellerin in den 1920er-Jahren bekannt. Eng verbunden mit ihrem Schreiben war zeitlebens ihr gesellschaftliches Engagement - vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Zentral in Leben wie Werk ist ihr Eintreten für den Sozialismus, ihre Hinwendung zur Kraft der Schwachen und die Entwicklung einer Kunstauffassung, die auf Darstellung der Wirklichkeit zielte und Kunst und Engagement glaubwürdig miteinander zu verbinden suchte. Eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Erzählung "Das Schilfrohr" aus einem Erzählband "Die Kraft der Schwachen", ebenso die Ausschnitte aus ihren Romanen "Das siebte Kreuz", in dem vom Tod des Artisten Belloni erzählt wird, und "Transit", in der sie ihre Eindrücke von der Flucht aus Nazideutschland künstlerisch verarbeitet. Diese Arbeiten werden ergänzt durch Interviews und Reden im O-Ton, in denen auf andere Weise die Haltung der Autorin zum Ausdruck kommt, die sich mit der DDR identifizierte und sich dort um "künstlerische Freiräume und kulturpolitische Differenzierungen" bemühte.