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Branch: Palais Walderdorff	Locations: Emp 82 Berger / 2. OG Sachbuch-Abteilung	Status: available	Reservations: 0	Due date:	Lending note:

Aufgewachsen ist der freie Autor, der als Journalist u.a. für die taz gearbeitet hat, im bayerischen, sehr katholischen Wolfratshausen, doch warum erfuhr er so spät vom Ortsteil Föhrenwald? Dort wurden nach dem Krieg Überlebende des Holocaust angesiedelt. 12 Jahre lang lebten da mehr als 5000 Juden mit Synagoge, Schule und allem, was dazugehörte, bis 1957 die Kirche die Häuser aufkaufte und die Menschen umgesiedelt wurden. Berger nähert sich der Geschichte Föhrenwalds sehr persönlich mit einer groß angelegten, lebendigen Reportage, berichtet vom Leben im Föhrenwalder Schtetl, skizziert Biografien führender Persönlichkeiten, lässt mit langen Zitaten oft wehmütige Erinnerungen sprechen, weitet auch den Blick über Föhrenwald hinaus, erzählt von Schwierigkeiten der Auswanderung, von den Kämpfen der Partisanen, die dann in Föhrenwald untergebracht wurden, von Siedlungsprojekten und vereiteltem Terror. Immer wieder sucht er, auch in der eigenen Familie und ohne schnelle Urteile, nach Ursachen für das anhaltende Schweigen im katholischen Umfeld.