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Das Hundeleben der Juanita Narboni

Roman
Author: Search for this author Vázquez, Ángel
Statement of Responsibility: Ángel Vázquez. Mit e. Vorw. von Juan Goytisolo. Aus d. Span. von Gundi Feyrer
Year: 2005
Publisher: Wien, Droschl
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Branch: Palais Walderdorff Locations: Romane Vázquez / 1. OG Roman-Abteilung Status: available Reservations: 0 Due date: Lending note:

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Altersempfehlung ab 16 Jahren
Eine gnadenlose Beschwörung der verlorenen Zeit und eines der großen Frauenportraits des 20. Jahrhundert. Als der Tangerino Ángel Vázquez mit einiger Verspätung auf die politischen Ereignisse der marokkanischen Unabhängigkeit reagiert und Mitte der 60er Jahre in die Heimat seines Vaters, nach Spanien, auswandert, dauert es noch zehn Jahre, bis er seinen großen Roman über seine Heimatstadt Tanger fertig hat: "Das Hundeleben der Juanita Narboni" erscheint 1976 in Barcelona. Heute gilt Vázquez als das vergessene Genie der spanischen Literatur, Juan Goytisolo griff in El País sogar zum Vergleich mit Joyce und Céline, was wohl für das Verhältnis des Autors zu seiner Heimatstadt wie auch seine revolutionäre Verwendung gesprochener Sprache gilt. - Die einzige Stimme dieses außergewöhnlichen Romans gehört Juanita Narboni: englischer Pass (da in Gibraltar geboren), italienischer Familienname, jedoch Andalusierin wie ihre Mutter; eine Figur, hinter der unschwer die Mutter des Autors zu erkennen ist. Sie beschreibt den fortschreitenden Niedergang ihres Lebens, den Weg in Einsamkeit und Elend, der zugleich auch der von Tanger ist. Eine Frauenfigur, die zutiefst lächerlich ist, kitschig, erschütternd und berührend, eine Figur von gelegentlicher und außerordentlicher Scharfsichtigkeit, hasserfüllt und dabei voller Liebeserwartungen, voller Fehler und ohne jedes Schuldgefühl. Vázquez organisiert in diesem Monolog eine Erzählzeit, die vom 6. Juni 1914 bis in die Anfänge der 60er Jahre reicht, ein halbes Jahrhundert in alltäglichen Momentaufnahmen. Was sich in dem lächerlich-traurigen Leben Juanitas verkörpert, ist gleichzeitig auch das Schicksal einer zu Ende gehenden Kolonialgesellschaft. Juanitas Stimme und Persönlichkeit ist dabei immer von ungebrochener Präsenz, ob sie nun scharfsichtig oder konfus, ob sie von ihrer Kindheit oder von ihrem einsamen Alter, von Hollywood-Filmen oder argentinischen Tangos, ob sie öffentlich oder privat spricht - eine Vitalität, die die Übersetzerin (und Schriftstellerin) Gundi Feyrer beeindruckend ins Deutsche gebracht hat. Und Juanitas Sprache ist die eigentliche Protagonistin des Romans. Ein getreuer Spiegel der kaleidoskopischen Realität Juanitas ist ihre Sprache: originell, derb, drastisch, durchsetzt mit den vielen Sprachen der Bewohner Tangers, in erster Linie dem Yaquetía, dem Spanisch der sephardischen Juden Marokkos, denen Vázquez hier ein Denkmal setzt.

Details

Author: Search for this author Vázquez, Ángel
Statement of Responsibility: Ángel Vázquez. Mit e. Vorw. von Juan Goytisolo. Aus d. Span. von Gundi Feyrer
Medium identifier: eb
Year: 2005
Publisher: Wien, Droschl
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Classification: Search for this systematic Romane
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ISBN: 3-85420-690-9
Description: 374 S.
Tags: Frau, Kolonialgesellschaft, Lebensweg, Marokko, Niedergang, Sephardische Juden, Tanger, Sephardim
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Original title: La vida perra de Juanita Narboni.
Footnote: Anm.
Media group: Romane