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Das Narrenschiff

Roman
Author: Search for this author Porter, Katherine Anne
Statement of Responsibility: Katherine Anne Porter. Aus dem amerikan. Engl. übers. von Susanna Rademacher ; Nachwort von Elke Schmitter
Year: 2010
Publisher: Zürich, Manesse-Verl.
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Branch: Palais Walderdorff Locations: Romane Porter / 1. OG Roman-Abteilung Status: available Reservations: 0 Due date: Lending note:

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Altersempfehlung ab 16 Jahren
August 1931: Im Hafen von Veracruz tummelt sich eine bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft, um sich nach Bremerhaven einzuschiffen. Deutsche, Schweizer, ein Schwede, drei Amerikaner, eine Handvoll Mexikaner und Spanier - die unterschiedlichsten Menschen, die unterschiedlichsten Schicksale, doch alsbald zeigt sich, dass niemand ernsthaft am anderen interessiert ist. Das einzige, worin man sich einig zu sein scheint, sind Egoismus und Ignoranz. Und so beginnt, kaum dass der Anker gelichtet ist, das große Taxieren, Ausgrenzen, Abkanzeln. Moralische Vorurteile werden ebenso laut wie soziale oder rassische. Vor allem am Kapitänstisch, wo man sich unter seinesgleichen wähnt, nimmt man kein Blatt vor den Mund. Distinguierte Damen erweisen sich als skrupellose Intrigantinnen, graumelierte Herren als zynische Menschenverächter, die bei deutschem "Schaumwein" völkische Ressentiments zum Besten geben. Und als in Havanna Hunderte spanischer Plantagenarbeiter ins Zwischendeck der "Vera" gepfercht werden, fühlt man sich erst richtig als Mensch erster Klasse und darf je nach Gemütslage die Nase rümpfen oder sich gerührt die Augen tupfen. Was schlimm begonnen hat, kommt noch schlimmer. Mit jedem Tag an Bord der "Vera" nimmt die Gereiztheit zu, immer ungenierter zeigen die Menschen ihre Schwächen und Laster, ihre Verachtung füreinander, ihren Überdruss, ihre Gleichgültigkeit und Verkommenheit. Die Situation an Bord droht zu eskalieren. Angeheizt von den erotischen Verführungskünsten der Zarzuela-Tänzerinnen, mündet das närrische Treiben in ein Maskenfest, bei dem auch die letzten zivilisatorischen Tabus fallen. Das Narrenschiff wird zum schwimmenden Bordell. - "Das Narrenschiff", bei Erscheinen im Jahre 1962 als weltliterarisches Ereignis gefeiert, setzte dem Versagen unserer Zivilisation am Vorabend der Nazi-Barbarei ein eindrucksvolles Mahnmal. Zugleich ist Katherine Anne Porters Gesellschaftssatire eine zeitlos gültige Kritik am chronischen Unverstand des Menschengeschlechts. Oder um es mit den Worten der Autorin zu sagen: "Wir alle sind Passagiere auf diesem Schiff".

Details

Author: Search for this author Porter, Katherine Anne
Statement of Responsibility: Katherine Anne Porter. Aus dem amerikan. Engl. übers. von Susanna Rademacher ; Nachwort von Elke Schmitter
Medium identifier: eb
Year: 2010
Publisher: Zürich, Manesse-Verl.
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Classification: Search for this systematic Romane
Search for this subject type
ISBN: 978-3-7175-2220-1
Description: Überarb. u. komment. Neuausg., 699 S.
Tags: Arbeiter, Arroganz, Dekadenz, Egoismus, Geschichte 1931, Gesellschaftsbild, Gesellschaftskritik, Gesellschaftssatire, Ignoranz, Intrigen, Maskenball, Oberschicht <Gesellschaft>, Passagiere, Passagierschiff, Reisegesellschaft, Schiffsreise, Zyniker, Oberschicht
Participating parties: Search for this character Rademacher, Susanna [Übers.]
Language: de
Original title: Ship of Fools
Footnote: Amerikan. Orig.-Ausg. ersch. 1962. Anm.
Media group: Romane