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Branch: Palais Walderdorff	Locations: Gcl Wickert / 2. OG Sachbuch-Abteilung	Status: available	Reservations: 0	Due date:	Lending note:

Der renommierte Journalist Ulrich Wickert (vgl. "Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen", ID-A 43/17) reflektiert über die verschiedenen Dimensionen des Begriffes Identität. Er plädiert u.a. für eine Neudefinition nationaler Identität, um die Probleme Deutschlands anzugehen. Dieser Grundansatz wird argumentativ interessant vorgebracht, scheint mir aber an einigen Stellen nicht allzu praktikabel zu sein. Wenn er etwa im Kapitel "Identität einer modernen Nation" (Seite 75 - Seite 105) Merkmale einer modernen Nation definiert, die "aus der Geschichte der Nationen Lehren zieht" (Seite 104), fehlt m.E. eine ausführliche Analyse der Tatsache, dass die Geschichte der Nationen eben primär vom Unwillen derartige Lehren zu ziehen geprägt ist. Seine Analyse von Sprache als Identitätsmerkmal ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, wobei er bei seiner Kritik am Gendern recht oberflächlich bleibt. Auch die Realität der Globalisierung schneidet er nur am Rande an. - Wickert wiederholt mehrfach die Bedeutung der Menschenwürde und schreibt in einer angenehm lesbaren Sprache. Bei Bedarf ab mittleren Beständen. (2-3)