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Branch: Palais Walderdorff	Locations: 01 Ber / 1. OG Roman-Abteilung	Status: available	Reservations: 0	Due date:	Lending note:

Bernhard (1931-1989) gehört zu den eigenwilligsten und bedeutendsten Dichtern Österreichs, der in seinen Werken wiederkehrend Tod, Krankheit, Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz thematisiert. Mit Paul, dem Neffen des Philosophen Ludwig Wittgenstein, verband ihn eine in "Wittgensteins Neffe" literarisch überhöhte Freundschaft. Einen Sanatoriumsaufenthalt in Wien, wo Bernhard ein Lungenleiden auskurierte und Wittgenstein nebenan psychiatrisch behandelt wurde, nimmt der Autor als Ausgangspunkt für einen fiktiv ausgestalteten biografischen Rückblick: "Der Unterschied zwischen dem Paul und mir ist ja nur der, dass der Paul sich von seiner Verrücktheit hat zeitlebens beherrschen lassen, ... während ich meine Verrücktheit zeitlebens ... beherrscht habe". Die Beschreibung von Verfall und Tod des Freundes ist gleichzeitig Anlass zu tragikomischen, sprachlich komplexen Selbstbeobachtungen. Der Pessimist Bernhard hat, nach Auffassung von Kritikern, nie "menschenfreundlicher" oder "zärtlicher" geschrieben als in dieser bitteren Freundschaftsgeschichte.