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Wohl kaum ein Gerichtsverfahren hat in der jüngeren deutschen Geschichte mehr Aufsehen erregt als der NSU-Prozess, bei dem von dem rechtsextremen Terror-Trio nur noch die Überlebende B. Zschäpe sich verantworten musste. Der Autor (Journalist, Publizist, Professor an der Uni Mainz) hat sich schon für seine SZ-Artikelserie mit den NSU-Skandal der Neonazi-Verbrechensserie beschäftigt. Auf das Konto der Rechtsterroristen gehen 10 Morde, 3 Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle. Oft waren die Ermittler den Tätern dicht auf der Spur, doch nicht nur Aktenchaos und Inkompetenz, sondern auch eine gewisse Blindheit gegenüber rechts haben die Aufklärung lange verhindert. Hinzu kommt, dass zumindest Teilen oder Einzelpersonen beim Verfassungsschutz und der Polizei eine Nähe zu rassistischem und fremdenfeindlichem Gedankengut unterstellt werden kann. Auch die zwielichtige Rolle der V-Männer wird beleuchtet. Gut 13 Jahre lang konnte die Gruppe so unter falschen Namen im Untergrund leben. - Gut lesbare, sauber recherchierte Gesamtdarstellung des NSU-Skandals von den Anfängen bis zum Ende des Gerichtsverfahrens. (2)