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Zweigstelle: Palais Walderdorff	Standorte: 04 Müller / 1. OG Roman-Abteilung	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Ausleihhinweis:

Vorzügliches Papier, vorzüglicher Druck, durchgehend farbig - eine Augenweide. H. Müller war mit der Schere zugange, schnitt aus unterschiedlich gefärbten Journalen Worte oder nur Buchstaben sowie ein paar Bildchen aus und montierte diese zu kleinen gereimten Versen mit neuen Sinnzusammenhängen. Das wirkt dadaistisch (doch wo ist die Revolte?) oder auch surreal, spinnrig, ohne Nonsens zu sein. Möglich, dass Müller ganz Tiefgründiges bezweckte, zumal so manche Themen ihrer verstörend-existenziellen Prosa und Essayistik aufblitzen - Ängste, Bedrohungen, anonyme, rätselhafte Mächte. Deutlich wird: Sie experimentiert mit Möglichkeiten der Erweiterung kommunikativen Austauschs und der Entstehung vieldeutiger sprachlicher Bilder. Doch das Experiment wird wohl vorrangig nur als sprachliche Spielerei wahrgenommen. Das allein ist ja schon ganz reizvoll, für Linguisten und Germanisten ohnehin, lustig vielleicht bereits für größere Kinder. Doch ansonsten? Es spielt sich schön anmutig mit Kunst und Sprache, auch wenn Widerborstiges eher rar ist. Ein Gewinn für sehr ausgebaute Lyrikbestände.